Der Bundestag und Bundesrat haben im Dezember 2020 das Jahressteuergesetz 2020 beschlossen, das ab Januar 2021 in Kraft getreten ist. Für Vereine ändern sich damit einige wichtige Punkte, die deutliche Erleichterungen bringen.
Was sind die wichtigsten Neuerungen?
1. Die Ehrenamtspauschale wird von 720 Euro auf 840 Euro angehoben. Die Übungsleiterpauschale von 2.400 auf 3.000 Euro.
2. Spendenbescheinigungen sind erst ab 300 Euro notwendig (bisher 200 Euro).
3. Die Freigrenze für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb bei der Körperschafts- und Gewerbesteuer wird von 35.000 auf 45.000 Euro angehoben.
4. Bisher mussten gemeinnützige Organisationen jeden eingenommenen Euro spätestens im übernächsten Jahr ausgegeben haben. Die Pflicht wird für kleine Organisationen aufgehoben (§ 55 der Abgabenordnung). Eine kleine Organisation ist ein Verein, der weniger als 45.000 Euro an jährlichen Einnahmen hat.
5. Es gibt einige neue Zwecke, die für Vereine die Gemeinnützigkeit rechtfertigen. Das sind Klimaschutz, Hilfe gegen Diskriminierung wegen geschlechtlicher Orientierung oder geschlechtliche Identität, Freifunk, Ortsverschönerung, Pflege von Friedhöfen oder Denkmälern für totgeborene Kinder und Hilfe für rassistisch Verfolgte. Wenn euer Verein sich also z.B. für den Klimaschutz einsetzen will, dann kann das als gemeinnütziger Zweck anerkannt werden.
6. Die Weitergabe von Mitteln zwischen gemeinnützigen Vereinen wird erleichtert (§ 58a der Abgabenordnung). Das wird die meisten Vereine nicht betreffen, kann aber doch interessant sein. Es gibt keine Beschränkung der Höhe der Weitergabe mehr. Beispiel: ein Verein zur Förderung der Kindertagespflege will Geld an einen Umweltschutzverein weitergeben, der einen umweltfreundlichen Spielplatz bauen will. Dies wird zukünftig leichter. Voraussetzung ist, dass beide Vereine gemeinnützig sind. Der Kindertagespflegeverein darf selbst aber nicht den Spielplatz bauen, weil das nicht seinen Satzungszielen entspricht.
7. Es wird ein Gemeinnützigkeitsregister aufgebaut, das allerdings zum 1. Januar 2024 fertiggestellt sein soll.
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